Weil heute wieder der letzte Freitag des Monats ist, gibt es in der Mittagspause mal wieder einen ganz besonderen Kaffeegenuss. Diesmal als Espresso mit einer Pavoni Handhebelmaschine zubereitet, welche wahrhaft schön anzusehen ist (weshalb sie auch einen Platz im MoMA in New York gefunden hat), sich jedoch leider auch bei der Zubereitung manchmal wie eine Diva verhält. Da sie gerne etwas zickt, benötigt man sehr viel Feingefühl, um ihr einen richtig guten Kaffee zu entlocken.

Als Kaffeesorte kommt erneut eine meiner Lieblingsbohnen zum Einsatz, aus der Region Sidamo, Äthiopien. Die Kaffeebohnen habe ich heute jedoch nicht selbst geröstet, sondern ich habe den Kaffee von meinem letzten Besuch in München mit gebracht. Diese Sorte ist exklusiv in einem Spezialitätengeschäft in der Wörthstraße erhältlich, dem Grenzgänger.

Der Kaffee wird in einer kleinen Rösterei in Italien (TORREFAZIONE CAFFÈ GIAMAICA) verarbeitet. Erstaunlich ist, dass der Kaffee sehr mild geröstet wurde, was für italienische Röster eher untypisch ist, da diese eigentlich gerne dazu neigen, ihre Kaffees sehr dunkel zu rösten (teilweise fast schon verbrennen zu lassen). Wird der Kaffee zu dunkel geröstet, wirkt sich das sehr negativ auf den Kaffee aus, sowohl auf das Aroma, als auch die Inhaltsstoffe. Deshalb freut es mich besonders, dass dieser Kaffee offensichtlich von Menschen verarbeitet wurde, die mit einer gewissen Leidenschaft mit der Kaffeebohne umzugehen wissen.

Bereits Graf Marsigli (1658-1730) schrieb über das Rösten:

„Sowohl Schale als auch die Bohne dürfen beim Rösten nicht zu stark verbrannt werden, denn das würde ihnen schaden und es würde ihnen alles weggebrannt werden, was die Melancholie und Phlegma vertreibt.“
[Quelle: Kaffee – Alles über ein Genußmittel, das die Welt veränderte – Prof. Leopold J. Edelbauer]

Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen und der heute verkostete Kaffee bekommt von mir die Note „ausgezeichnet“.