Seit kurzem geistert die neue Viral-Marketing Kampagne „Rampenfest“ von BMW durchs Netz. Bei der für den US-amerikanischen Markt konzipierten Kampagne wird bewusst überspitzt mit dem vermuteten „amerikanischen Bild“ über den typischen Bayern gespielt. Unter dem Titel „The Ramp“ wurde ein recht aufwendiger 30-Minuten Film produziert, der über den Versuch der bayerischen Gemeinde „Oberpfaffelbachen“ berichtet, künftig Autos aus Bayern über eine überdimensionierte Sprungrampe auf direktem Weg in die USA zu exportieren.
Bei der Kampagne wurde sehr auf Details geachtet, so wurde für das „fiktive“ Dorf „Oberpfaffelbachen“ (oder gibt es das echt?) eine eigene Gemeinde-Webseite entwickelt und die am Projekt „The Ramp“ beteiligten Personen wie z.B. den Brendl Franz kann man im Netz ebenfalls mit einem eigenen Firmenprofil Brendl Events auffinden. Auch der waghalsige „Sepp“ ist mit seiner eigenen Webseite „Sepp-Stunts“ vertreten (hier gefällt mir besonders das auf ein „Endneunziger Jahre“ getrimmte Layout der Internetseite). Aber auch im Web2.0 ist man vertreten, z.B. auf Facebook oder dem Blog von Jeff Schulz, dem Regisseur.
Es gibt aber noch mehr zu entdecken, wenn man den Werbebannern auf der Gemeinde-Website folgt ;-)
Was mir an dieser Aktion gefällt, ist zum einen die Idee, die ich recht witzig finde und zum anderen die liebevolle Umsetzung der Kampagne mit all seinen Geschichten drum herum.
Was mir weniger gut gefällt, ist der mühevolle Zugang zum Film. Ich habe mittlerweile schon von einigen „Neugierigen“ erfahren, dass sie entnervt weitergezogen sind und den Film nicht zu Ende gesehen haben, da er nicht flüssig dargestellt bzw. geladen wird.
Ich bin gespannt, ob der Film die gewünschte virale Verbreitung finden wird. Aufgrund der strapazierenden Länge des Films von über 30 Minuten und den nervigen „Ladehemmungen“ bin ich mir da nicht so sicher. Das Weiterempfehlen sollte einem meiner Meinung nach einfacher gemacht werden.
Vielleicht hätte ein kürzerer Film mehr Ansteckungspotential?
Gesprächsstoff bieten die Geschichten rund um die Gemeinde „Oberpfaffelbachen“ aber sicherlich genug.
Mehr Meinungen zur Kampagne gibt es u.a. beim Werbeblogger, bei JvM und Automobil-Blog.
Und hier noch ein anderer „Rampenfilm“ den ich einfach klasse finde:
UPDATE 14.02.2011:
Leider wurden zur Kampagne die einzelnen Webseiten wieder vom Netz genommen. Dies betrifft leider auch das passende Video. Die Links zu den nicht mehr vorhandenen Webseiten habe ich aus diesem Beitrag entfernt.
und vor allem „Bayern ist voller Hasenzahntrottel“, so könnte der Eindruck entstehen. Warum nur sollen die Leute so dämlich erscheinen?
klingt ja schon cool, aber für 30 minuten film hab ich keine geduld :(
aber 8 friendster-freunde und 541 facebook-fans klingt auch noch nicht so wirklich umwerfend. naja, bin mal gespannt, ob’s irgendwann mal was über den erfolg der kampagne zu lesen gibt. :)
@Oliver: Ich bin mir auch nicht sicher, welches „Bayernbild“ in den USA vorhanden ist. Die überspitzte Darstellung soll vermutlich den Unterhaltungscharakter verstärken ;-) Mich würde mal interessieren was dabei herauskommt, wenn man die Sache mal umdrehen könnte – wie würde so ein typischer Amerikaner dargestellt werden? ;-)
@paulinepauline: Genau dass sehe ich auch als das Problem an. Wer hat die Zeit und Geduld für soviel Inhalte. Darunter leidet m. E. die „Weiterempfehlungsbereitschaft“. Bin auch schon mal gespannt wie erfolgreich die Kampagne letztlich bewertet wird.
Für mich ein Beispiel, dass auch große Marken & Werbefirmen mächtig daneben liegen können. Im Ganzen aufwendig gemacht ist es mir leider zu lieblos. Mir fehlt ausserdem der Sympathieträger (erinnere mich da an Bifi’s Firma „Zomtec“). Mir hätte gut gefallen, wenn das ganze so weit aufgezogen worden wäre, dass man im Endeffekt tatsächlich zum Rampenfest gefahren wäre. Da hätte BMW das ganze mit einer großen (Werbe)-Veranstaltung zu Ende bringen könne. Was wäre das für ein Erfolg, wenn die „Fans“ der Kampagne dann tatsächlich die „Einwohnern“ treffen können.
bin hier seid 10 jahren in den us. mal sehen. die amis lieben storys. storys erzaehlen ist in.
sehr schoen gemacht.
Interessant zum Virales Marketing:
„Erst inspirieren, dann spielen“
Frank Magdans 19.07.2008
Die Macher des Internetpuzzles Aladygma über Indie-Games, Netzkunst und Virales Marketing
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28298/1.html
Habe heute einen Viral(?)spot bekommen, in dem wir Deutschen mal wieder überzogen dargestellt werden und und im Ausland zum Deppen machen: http://www.business-english.de/lp/woman/
Ich als Bayer kann über diesen Film nur lachen. besonders die Hasenzähne, der originale bayrische dialekt und das Weißbier zur Problemlösung überzeugen. ausserdem ist die exportmethode wirklich bayrisch gelöst.
das Video gibt es noch:
http://videosift.com/video/The-Ramp-Movie
Hallo Mirko,
danke für die Info. Hatte es vor kurzem erst gesucht ;-)
Rampenfest.
Heute auf der Vimeoseite von jeff Schultz (Regisseur) gesehen.
https://vimeo.com/897991
Über 44tsd Aufrufe.
Hat mich entfernt an Dokumentationen von Dieter Wieland erinnert.