Das Web2.0 bringt grundlegende Veränderungen mit sich. Besonders für Unternehmen und deren Marketing ist deshalb in vielen Bereichen ein Umdenken erforderlich. Klassische Werbe- und PR-Strategien funktionieren oft nicht mehr wie gewohnt. Die Bedeutung des Empfehlungsmarketing, bzw. Mund-zu-Mund-Propaganda wächst zunehmend, nicht zuletzt dadurch, dass die Verbraucher über das Internet verstärkt miteinander kommunizieren können. Vor der Entscheidung für oder gegen einen Kauf werden häufig die Meinungen anderer Konsumenten eingeholt, z.B. über Weblogs, Foren oder spezielle Testbericht-Plattformen wie QYPE, ciao oder dooyoo etc.

Die Macht der Verbraucher nimmt bei ständig wachsenden Angeboten zu und das Verhalten von Konsumenten wird immer weniger kalkulierbar bzw. kontrollierbar. Die vielen Vernetzungsmöglichkeiten des Internets, besonders durch das Web 2.0, werden nicht nur zur Kommunikation vor einem Kauf, sondern auch nach einem Kauf genutzt. Konsumenten können z. B. bei schlechten Serviceleistungen ihren Frust einer wesentlich größeren Anzahl Personen mitteilen als bisher.

Diese „neue“ Macht des Verbrauchers ist ein weiterer und vor allem sehr ernst zu nehmender Grund für Unternehmen, eine beschwerdefreundliche Unternehmenskultur zu schaffen und sich verstärkt mit einem kundenorientierten Beschwerdemanagement zu beschäftigen.

Informationen lassen sich heutzutage sehr einfach via Internet mit einer rasanten Geschwindigkeit, an eine große Anzahl Empfänger verbreiten. Eine Konsequenz von Unzufriedenheit ist die negative Mund-zu-Mund-Propaganda (auch Word-of-Mouth oder Buzz Marketing), welche schlimmstenfalls auch dazu führt, dass andere Kunden abwandern.

In empirischen Studien wurde bereits nachgewiesen, dass unzufriedene Kunden ihre negativen Erfahrungen an weit mehr Personen berichten, als zufriedene Kunden ihre positiven Erlebnisse. Viele Unternehmen berücksichtigen leider noch unzureichend, dass sich die Auswirkungen dieses Multiplikatoreffekts durch das Internet drastisch verstärkt haben.
Der unzufriedene Kunde beschränkt sich längst nicht mehr „nur“ auf sein persönliches Umfeld.

Die virale Verbreitung negativer Mund-zu-Mund-Propaganda hat durch das Internet neuartige Dimensionen angenommen und die Zahl der möglichen Empfänger übersteigt vermutlich die Anzahl der Empfänger bei positiven Empfehlungen. Dadurch wird deutlich, welchen Stellenwert die Bemühungen zur Erreichung einer hohen Kundenzufriedenheit für Unternehmen einnehmen sollte.

Der Kunde in folgendem Video war offenbar sehr unzufrieden mit der Abwicklung seiner Beschwerde. Dies bewegte ihn zu einer recht kreativen und aufwändigen (offline) Aktion, welche er nun auch im Internet via YouTube verbreitet hat.

Gefunden bei: Ed Wohlfahrt und customer of hell